Historie

Als Adolf Seuster sich 1906 mit einer kleinen Werkstatt selbständig machte, war seine Heimatstadt Lüdenscheid eine aufstrebende Kommune. Die Eisenbahnanbindung sorgte für die Ansiedlung von Industrie, die Einwohnerzahl nahm rasant zu und markante Bauwerke wie Theater, Kino und Hallenbad wurden gebaut. Kein Wunder, dass auch Adolf Seuster in diesem Bauboom unmittelbar vor seiner Haustür seine Chance sah. Er gründete eine kleine Werkstatt mitten in der Stadt, in der er Jalousien und Rollläden baute, mit denen er die vielen prächtigen Fabrikantenvillen, die damals in Lüdenscheid errichtet wurden, ausstattete.

So führte er viele Jahre erfolgreich seinen Handwerks­betrieb, bis daraus nach dem zweiten Weltkrieg die Adolf Seuster GmbH wurde. Kurt Seuster war inzwischen am Ruder und der Wiederaufbau Deutschlands in vollem Gange. Wieder bewies die Familie den richtigen Instinkt und bot der in Lüdenscheid schnell wieder wachsenden Industrie die richtige Lösung: Rolltore, die leicht zu bedienen sind und platzsparend betrieben werden können. Im Gegensatz zu den bis dahin üblichen Flügeltoren, beanspruchten sie keinen Platz auf dem Hof – Fahrzeuge konnten direkt vor dem Tor halten und es ließ sich immer noch öffnen. Was heute Standard ist, war damals eine echte Neuheit und Seuster gehörte zu den ersten Anbietern.

Als Folge der Ölkrise kam in den 70er Jahren erstmals das Thema Energieeffizienz auf, das auch bei der Sanierung von Altbauten eine wichtige Rolle spielte. Kunststofffenster waren damals ein Wachstumsmarkt, der auch an Seuster nicht spurlos vorbei ging. Hier hatte man schon 1970 eine neue Sparte gegründet, die sich mit der Herstellung und Montage von Kunststofffenstern beschäftigte, und lag damit genau im Trend der Zeit. Auch die Entwicklung der ersten Schnelllauftore bei Seuster war durch das Energiethema inspiriert – schließlich konnten durch große Hallentore Gebäude besonders schnell auskühlen. Zusätzlich sorgten der reibungslose Verkehrsfluss und die Minimierung von Zugluft, Schmutz und Lärm durch den Einsatz von schnell laufenden Toren für eine steigende Nachfrage. Seuster entwickelte sich zum Technologieführer in dieser Branche und die Grundlage für das weitere Wachsen der Firma war gelegt.

das erste transparente Schnellauftor

In den 80er Jahren gelang Seuster mit dem ersten transparenten Schnelllauftor weltweit eine bahnbrechende Erfindung. Durch die vollflächige Transparenz des Torbehangs wurden der Lichteinfall und die Sicherheit deutlich gesteigert. Nachvollziehbar, dass auf diesem Weg die Räume in der Innenstadt längst nicht mehr ausreichten. So zog man 1989 in das Industriegebiet Freisenberg am Lüdenscheider Stadtrand. Auf 3000 Quadratmetern wurden nun Fenster, Rollläden, Markisen und Schnelllauftore hergestellt und verkauft. Geprägt war diese Zeit vor allem durch Geschäftsführer Peter Spelsberg – bis 2013 das Gesicht des Unternehmens. Internationale Partnerschaften mit Firmen in den USA, Australien und Asien, Kooperationen und Firmenkäufe, Niederlassungen im Ausland und schließlich der Kauf der Firma Labex und die Verschmelzung zur Seuster KG im Jahre 2010 markieren den Weg der Internationalisierung. Aus einem kleinen Handwerksbetrieb ist ein innovatives, weltweit tätiges Unternehmen geworden, dessen Umsatz, Mitarbeiterzahl und Produktionsfläche sich seit den 80er Jahren verzehnfacht hat.

Die Seuster KG in Lüdenscheid

Heute findet man die Lüdenscheider Schnelllauftore auf der ganzen Welt. Weitere Innovationen und Patente, wie die flexible SoftEdge Generation, die auch einen Crash schadlos übersteht, halten das Unternehmen weiter auf Wachstumskurs. In den letzten Jahren wurde der Standort Freisenberg immer wieder erweitert. Inzwischen stehen hier 26.000 Quadratmeter Produktionsfläche zur Verfügung. Heute führt Kai Lihs das Traditionsunternehmen, das sich mittlerweile ausschließlich auf innovative Schnelllauftore für verschiedenste Branchen konzentriert. Ca. 170 Mitarbeiter entwickeln und fertigen nach wie vor konsequent am Stammsitz im westfälischen Lüdenscheid, wobei auch die Montage und Service beim Kunden zum Angebot gehört.